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Frauen arbeiten lieber im Home Office als Männer

6. August 2012 Henriette Serbser Noch kein Kommentar

Die Meinungen zum Home Office reichen weit auseinander: Für einige gilt sie als Arbeitsform der Zukunft, die es erlaubt Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen und durch verringerte CO2-Emissionen die Umwelt zu entlasten. Andere halten sie aufgrund der vermeintlich geringeren Produktivität am heimischen Arbeitstisch für ungeeignet. Aber wie stehen eigentlich deutsche Arbeitnehmer zum Thema Home Office?

Die aktuelle repräsentative Online Untersuchung von TeamViewer gibt Antworten. Der Untersuchung zufolge arbeitet immerhin jeder Dritte der Befragten teilweise oder ganz von zuhause aus. Telearbeit beginnt sich also auch in Deutschland zu etablieren.

Jeweils rund die Hälfte der befragten Frauen, sowie der Beschäftigten zwischen 31 und 45, wie auch der über 45jährigen würden lieber ganz oder teilweise vom heimischen Schreibtisch aus arbeiten, als im Büro mit den Kollegen. Interessanterweise verdingt sich der größte Teil der Männer (62%) sowie der Arbeitnehmer bis 30 (65%) am liebsten im Büro. Die Untersuchung zeigt auch, dass Berufstätige mit Home-Office-Vorliebe, sich diesen Wunsch durchaus etwas kosten lassen würden. Dabei würden interssanterweise Frauen eher im Hinblick auf die Karriere zurückstecken, Männer hingegen eher beim Gehalt. 30 Prozent der Befragten würden auf zwei Urlaubstage verzichten, 57 Prozent auf den Dienstwagen.

Erfreulich ist, dass angesichts der kontinuierlich abnehmenden Arbeitszufriedenheit der Deutschen, die absolute Mehrheit (88%) der @Home-Beschäftigten zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Job ist. Als Hauptgrund wird die flexible Zeiteinteilung genannt. Aber auch die Zeitersparnis durch den Wegfall des Arbeitsweges, wie auch das konzentriertere Arbeiten durch weniger Ablenkung werden als Gründe für die hohe Zufriedenheit genannt. Insbesondere Frauen geben zusätzlich an, dass die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für sie von Bedeutung ist.

Vor allem Frauen und ältere Arbeitnehmer äußern den Wunsch mehr von zuhause aus arbeiten zu können und sind durchaus bereit auf Vergünstigungen, Karriere oder sogar einen Teil des Gehalts zu verzichten. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren: Ob familiäre Situation, Verschiebung der Prioritäten hin zu mehr Work-Life-Balance, oder gar gesamtgesellschaftlicher Wertwandel – viele Deutsche sehnen sich nach einer Beschäftigung ohne rigide 9 to 5 Taktung. Die hohe Arbeitsunzufriedenheit in Kombination mit dem vielzitierten „war of talents“, der uns aufgrund des demografischen Wandels bevorsteht, wird Unternehmen auf lange Sicht vor Herausforderungen stellen. Auch angesichts der lauter werdenden Rufe nach Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf 75 sollte Home Office deutlich tiefer in die jetzigen Arbeitsmodelle integriert werden. Unternehmen in denen das Home Office als gleichwertige Beschäftigungsform akzeptiert ist, werden langfristig die besseren Karten im Kampf um Nachwuchs, Arbeitnehmerbindung und Produktivitätsvorteile im weltweiten Wettbewerb haben.

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