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Digitale Transformation: Hindernisse durch veraltete Strukturen

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Digitale Tranformation

Studie geht Ursachen für stockende Transformation auf den Grund

Einer der zentralen Punkte, durch die Smartworking-Konzepte überhaupt erst realisierbar werden, ist eine gute IT, denn ohne ein hohes Maß an Digitalisierung sind neue Arbeitskonzepte kaum umsetzbar. Einerseits müssen Mitarbeiter, die außerhalb eines klassischen Büros arbeiten, natürlich von überall aus Zugriff auf wichtige Ressourcen haben, erforderliche Software nutzen können und mit der nötigen Hardware ausgestattet sein. Andererseits gilt es auch in IT-Abteilungen, Vorgaben umzusetzen und Milestones zu erreichen, was die Wünsche der User häufig schwer umsetzbar macht.

Auf ein allgemeines Problem bei der Digitalisierung weist der Netzwerkanbieter Brocade in der Studie „Unlocking the Power of Digital Transformation: Freeing IT from Legacy Constraints“ hin: veraltete Hard-und Software als Digitalisierungsbremse. Hierzu wurden im Frühjahr 2016 über 600 IT-Entscheidungsträger von Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern aus den USA, Europa, Australien und Singapur befragt.

Überlastung durch Service- und Wartungsarbeiten

Es stellte sich heraus, dass der IT-Aufwand für viele allgemeine Aufgaben so zeitintensiv ist, dass die Gelegenheit, neue Wege zu gehen und Innovationen umzusetzen, häufig ungenutzt verstreicht – häufig nicht nur zur Frustration der Mitarbeiter, die auf den Service angewiesen sind, sondern auch der Mitarbeiter in den IT-Abteilungen selbst.

Eingeschränkte IT; Quelle: brocade.com

Die Mehrheit der Befragten sieht im eigenen Unternehmen Beschränkungen der IT-Abteilung; Quelle: brocade.com

Denn auch wenn eine überwiegende Mehrheit von 87 Prozent der befragten IT-Entscheidungsträger angibt, dass die digitale Transformation in ihrem Unternehmen eine wichtige Rolle spiele, und 94 Prozent der Ansicht sind, dass die Umsetzung dieser Transformation enorm wichtig für die Geschäftsziele sei, gibt es ein Problem: IT-Abteilungen müssen immer noch einen Großteil ihrer Zeit für Aufgaben wie die Sicherstellung von Datenverfügbarkeit, Sicherheit oder die Wartung älterer Systeme aufwenden – Zeit, die bei der digitalen Transformation des Unternehmens fehlt.

Das heißt obwohl gerade hier die Spezialisten sitzen, die wohl das größte Potenzial für Innovationen bieten, gaben 84 Prozent der Befragten an, dass sie sich bei der Umsetzung von Neuerungen behindert fühlten, 46 Prozent waren der Ansicht, dass ihnen dies im restlichen Unternehmen auch nicht zugetraut werde. Zweifellos ein Grund für Frust, denn fast drei Viertel der Befragten sind mit dieser Situation unzufrieden.

IT-Abteilungen eher Motor als Bremse

Zudem bestätigten 70 Prozent der IT-Teams, dass ein höheres Maß an technischen Freiheiten zu Umsatzsteigerungen und Kostensenkungen führen würde. Im Mittel wurden hier Kennzahlen zwischen zehn und zwölf Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate genannt.

Perspektivisch bedeutet dies also, dass auch IT-Abteilungen aktiv zu Kosteneinsparungen und Umsatzsteigerungen ihres Unternehmens beitragen können. Aber natürlich nur, wenn sie einerseits dazu bereit sind und andererseits in die Lage dazu versetzt werden, sich den Herausforderungen proaktiv zu stellen, anstatt ausschließlich die aktuelle Infrastruktur zu verwalten.

Eigenverantwortung stärken

Benefits from Digital Transformation; Quelle: Brocade

Diese potenziellen Benefits sehen die Befragten in der digitalen Transformation; Quelle: Brocade

Durch die Möglichkeit, neue Technologien flexibler und freier einzusetzen und häufiger auf die Wünsche der Mitarbeiter einzugehen, könnte nicht nur die Zufriedenheit aller Mitarbeiter steigen, das gesamte Unternehmen kann davon profitieren und den digitalen Transformationsprozess optimieren.

Unternehmen, die Smartworking-Konzepte ermöglichen und deren praktische Umsetzbarkeit evaluieren, sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass dies kein isolierter Schritt „weg vom klassischen Arbeitsplatz“ sein kann, der also nur das räumliche Arbeitsumfeld im Fokus hat. Für das Gelingen sind vielseitige Aspekte unter Einbindung aller Betroffenen erforderlich, damit neue Visionen auch langfristig zum Erfolg führen.

1 COMMENT

  1. Die digitale Transformation wird wohl ausfallen müssen.
    Zu komplex, und vorallem: WER SOLL DAS umsetzen, entwickeln, programmieren, erhalten ?

    Bei uns in der Firma fehlt es ganz dringend an GUTEN (!) IT-Mitarbeitern. Die IT-Landschaft muß laufen, keine Fragen, und wir haben einige Alt-Lasten, die können wir nicht von heute auf morgen umstellen, dazu ist kein Geld da. Wir kriegen auch keine wirklich guten IT-Mitarbeiten, die IT ist ständig überlastet, und außerdem sehr, sehr konservativ. “ Das geht nicht, das machen wir nicht. Wenn wir das machen sollen, brauchen wir da und dafür einen echten Spezialisten oder eine Fremdleistung. Ist dafür ein Budget vorhanden ?“ sowas bekommt man ständig zu hören. Neue gute IT-Mitarbeiter sind nicht in Sicht, wir hatten aber dringend Bedarf so mußten wir halt einstellen was da war.
    Und so geht es weiter wie es war. Mit den Alt-Systemen (die zwar gewartetet werden müssen, aber zuverlässig funktionieren) und einer heterogenen, gewachsenen IT-Landschaft. Und mit vielen „Medien-Brüchen“ und bestimmten PC-Tools, die jeder hier kennt und nutzt.

    Wir riskieren hier nichts in der Firma, was nützt es gewagt in Sachen digitaler Tranformation ein Risiko einzugehen und nachher geht die Firma dabei übern Jordan…
    Wozu auch, die Umsätze und Gewinne und Mitarbeiterzufriedenheit (bis auf die IT) stimmen. Soll doch ANDERE sich zuerst vorwagen und meinetwegen alles digitalisieren, wir ziehen dann nach.

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