Bitkom: IT-Freelancer für digitale Transformation unentbehrlich

1
Foto: Lukas/Pexels

Einer aktuellen Befragung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom) zufolge sind IT-Freiberufler für deutsche Unternehmen unentbehrlich. Mehr als 50.000 IT-Stellen, so der Bitkom, sind in deutschen Unternehmen aktuell unbesetzt, vom Software-Entwickler über den Sicherheitsspezialisten bis zum IT-Berater. Gute Zeiten also für freiberufliche Digitalexperten, ohne die eine digitale Transformation hierzulande nicht möglich wäre.

Knapp drei Viertel weisen Freelancern hohe Bedeutung zu

Angesichts dieses Fachkräftemangels überrascht es denn auch nicht, dass sieben von zehn Unternehmen angeben, dass IT-Freiberufler für sie insgesamt von großer Bedeutung sind. Ein Viertel der Befragten schätzt die Bedeutung sogar als sehr groß ein. Dies trifft insbesondere für Unternehmen mit 1.000 bis 2.000 Mitarbeitern zu.

Dass diese Bedeutung künftig eher steigen wird, davon geht gut etwa Hälfte aller Unternehmen aus. Interessanterweise wächst die Einschätzung des Bedarfs an freiberuflicher Unterstützung mit der Größe des Unternehmens: Bei Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern gehen 56 Prozent der Befragten von einem steigenden Bedarf an IT-Freelancern aus. Nur etwa jeder 14. Befragte geht dagegen von einer abnehmenden Bedeutung der freien IT-Spezialisten für sein Unternehmen aus.

EFX: Aktuelle Bedeutung der IT-Freelancer

Ein Fünftel der Projektarbeit durch Freelancer – Tendenz steigend

Die Bedeutung freiberuflicher Coder und Co. spiegelt sich auch im Projektvolumen wider. In den letzten sechs Monaten vor der Befragung wurde bereits jede fünfte Projektstunde von einem nicht fest angestellten ITler geleistet. In knapp der Hälfte der befragten Unternehmen liegt der Anteil sogar bei 20 bis 40 Prozent. Sechs Prozent geben an, bereits über 40 Prozent eines Projekts von Externen stemmen zu lassen.

Und die Tendenz geht nach oben: Für das folgende Halbjahr rechnen die Befragten mit einem durchschnittlichen Anstieg auf 25 Prozent „Fremdleistung“, wobei insbesondere der Anteil derjenigen, die davon ausgehen, 40 Prozent und mehr der Projektstunden auszulagern, signifikant von sechs auf 20 Prozent wächst.

EFX: Anteil der IT-Freelancer an Projektstunden

Herausforderungen bei Budget und Verfügbarkeit

Bieten Freiberufler den Unternehmen auf der einen Seite den Vorteil eines flexiblen Zugriffs auf hochqualifizierte Wissensarbeiter, bringt die Arbeit mit externen Spezialisten auf der anderen Seite einige Herausforderungen mit sich. Wesentlich sind hier neben dem Budget und der Verfügbarkeit der Experten auch interne sowie externe Rahmenbedingungen. Ganz oben auf der Liste steht allerdings wie so oft das Geld: Zwei Drittel der Befragten haben Budgets zur Verfügung, die die Beauftragung von IT-Freelancern erschweren oder gar limitieren.

Die Schwierigkeiten beginnen für die meisten allerdings schon früher: Mehr als jeder zweite Befragte sieht die begrenzte Zahl geeigneter Fachleute als Problem an. Sind diese gefunden, heißt das zudem noch lange nicht, dass sie zum Projektzeitpunkt auch verfügbar sind. Eine Hürde, die von knapp zwei Dritteln der Befragten als wesentlich betrachtet wird. Schließlich sieht gut jeder zweite Befragte Probleme in internen Compliance-Anforderungen oder den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Und auch das Zwischenmenschliche bleibt nicht außen vor: Vier von zehn Unternehmen geben an, dass die eigenen Angestellten Probleme haben, Freelancer zu akzeptieren.

EFX: Herausforderungen bei der Beauftragung von IT-Freelancern

Für den Etengo-Freelancer-Index wurden bereits zum vierten Mal IT-Vorstände, CIOs und IT-Abteilungsleiter deutscher Unternehmen ab 500 Mitarbeitern befragt. Die halbjährliche Befragung stellt damit die erste repräsentative Langzeitanalyse zur Entwicklung der Nachfrage nach IT-Freelancern in Deutschland dar. Hier könnt ihr euch den EFX kostenfrei herunterladen.