6 Gründe, wieso Reisen dich zum Smartworker macht

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Auf den ersten Blick scheinen Reisen und Arbeiten kaum etwas miteinander gemein zu haben. Die meisten von euch werden wohl sogar sagen, dass Reisen das komplette Gegenteil von Arbeit ist. Jedoch zeigt nicht erst die Bewegung des digitalen Nomadentums, dass sich beide Welten miteinander kombinieren lassen. Ein Onlinereisebüro behauptet nun sogar, dass vielgereiste Menschen bessere Unternehmer seien. Marketing-Gag – oder ist da etwas Wahres dran?

Der kanadische Ableger des Onlinereisebüros Expedia behauptet in folgendem Video, dass das Reisen rund um den Globus aus uns bessere Unternehmer formt. Hierfür nennt Expedia.ca in einer Infografik außerdem sechs Gründe, die wir an dieser Stelle vorstellen.

Mehr Belastbartkeit

Backpacking in Asien, Bergsteigen in Südamerika oder ein Roadtrip durch Afrika: Wer auf Reisen die üblichen Touristenpfade verlässt, sich neuen Herausforderungen stellt und so seinen eigenen Weg durch das Unbekannte findet, der stärkt seine Belastbarkeit – und damit auch die Fähigkeit, mit unvorhergesehenen Geschehnissen umzugehen. Keine Frage ein gutes Training für den Berufsalltag, aber auch eins zu eins übertragbar in die Welt von Markt und dröger Bürokratie?

Fitness fürs Hirn

Du sprichst fließend Englisch? Beherrschst das griechische Alphabet? Und als du in Fernost warst, hast du nebenbei natürlich auch noch einen Japanisch-Kurs belegt? Dann hast du dein Oberstübchen Hirnforschern zufolge bereits bestens trainiert. Übrigens: Das Erlernen einer neuen Sprache geht im Schulalter zwar leichter von der Hand, doch im Alter gibt es kaum etwas Effektiveres, um die grauen Zellen auf Vordermann zu halten. Und das soll bekanntlich ja auch im Berufsleben durchaus weiterhelfen.

Effizient unterwegs

Immer mehr Reisende buchen ihre Abenteuer online oder mobil. Dabei gilt es in der Regel, auf verschiedenen Portalen nach dem besten Deal zu schauen, um möglichst viel aus dem angesetzten Urlaubsbudget herauszuholen. Denn was kann man nicht alles mit 100 Euro Ersparnis bei Flug oder Hotel erleben? Nur ob dieses Effizienzdenken auch bei komplexen Budgets auf Arbeit weiterhilft, die nicht mal der Controlling-Pro nebenan sofort durchsteigt, ist damit kaum garantiert.

Gegen die Betriebsblindheit

Deutschland ist mitten in der Dritten Welt. Manchmal könnte man zumindest dieses Gefühl haben, wenn es etwa um das Thema öffentliches WLAN geht. Auch was die Selbstverständlichkeit betrifft mit mobilen Anwendungen zu arbeiten, ist Deutschland sicherlich nicht weltweit führend. In diesem Sinne können Reisen in fremde Länder helfen, die Grenzen der eigenen Kultur zu erkennen – sei es in Bezug auf den technologischen Fortschritt oder die Art und Weise, wie wir unseren Alltag meistern. Reisen bildet, inspiriert und öffnet neue Horizonte – daran gibt es sicherlich wenig zu rütteln.

Kreative Lösungen

Reisen, das bedeutet nicht immer nur Wellness im Fünf-Sterne-Hotel, wo das Personal einem am liebsten jegliche Unannehmlichkeit aus dem Weg räumen würde. Wer sich für das unbequeme Reisen entscheidet – vom Zelten im Wald über die Übernachtung im 16-Personen-Zimmer bis hin zur Fahrt mit dem Nachtzug – der lernt schnell, wie wenig eigentlich nötig ist, um sein Leben erfolgreich zu bestreiten. „Schuld“ daran ist die Kreativität, die besonders auch dann zum Vorschein kommt, wenn man mit weniger auskommen muss als gewohnt. Auch im Berufsleben steht uns in der Regel nur eine begrenzte Auswahl von Werkzeugen zur Verfügung – Parallelen sind also auch hier durchaus erkennbar.

Reisen = Entscheiden

Auf Reisen steht uns nur begrenzt Zeit zur Verfügung. Das zwingt uns zu mitunter unbequemen Entscheidungen: Kunst- oder Naturkundemuseum? Strandtag oder aktiv sein? Nicht zuletzt fällen wir unsere Entscheidungen gerade beim Backpacking manchmal auf ziemlich unsicherem Fundament: Lieber den schnellen Nachtzug nehmen, der gerne mal ausfällt, oder doch lieber den zuverlässigen Bus, der dafür einen ganzen Tag lang unterwegs ist? Doch wer es gewohnt ist, Entscheidungen zu treffen, der wächst auch schneller in eine Führungsposition – sei es unterwegs mit Freunden oder im Team auf Arbeit.

Reisen formt bessere Unternehmer: Was ist dran?

Wie so oft ist auch diese Frage mit einem „Ja, aber…“ zu beantworten. Natürlich eröffnen sich durch Reisen neue Perspektiven, und mit dem Eintauchen in fremde Kulturen lernen wir gleichzeitig auch mehr über uns selbst und die Grenzen der Welt kennen, in der wir uns im Alltag bewegen. Doch am Ende kommt es auch darauf an, wie wir reisen. Wer sich im Urlaub gerne in Abenteuer stürzt, das Unerwartete sucht und seinen eigenen Weg geht, der wird seinen persönlichen Horizont eher erweitern, als in einem Standard-Hotel umgeben von Servicekräften und Touristen, die aus demselben Land kommen.

Es scheint jedoch plausibel, dass bestimmte Verhaltensmuster, die wir auf Reisen erlernen, auch im Berufsalltag durchaus von Nutzen sein können – allein schon deswegen, weil die Erlebnisse unterwegs unseren Charakter prägen und unbewusst steuern. Inwiefern diese Verhaltensmuster eins zu eins im Berufsleben anwendbar sind, bleibt am Ende jedoch fraglich. Denn bei aller Lust am Reisen: Die unbekannten Variablen  der Formel zum Erfolg unterscheiden sich in beiden Welten doch erheblich.