Home BYTES | Technologien Efficiency Optimierungsbedarf im Management von Wissensarbeit

Optimierungsbedarf im Management von Wissensarbeit

© Sergey Nivens - Fotolia.com

Wie eine jüngst veröffentlichte Studie des Personaldienstleisters Hays zeigt, wird der Wissensarbeit in deutschen Unternehmen eine hohe Bedeutung beigemessen, sie gilt als wichtige strategische Ressource. Eine zentrale Rolle kommt ihr vor allem hinsichtlich der Innovationsfähigkeit und Effizienzsteigerung zu. Und diese Bedeutung, da sind sich die befragten Experten einig, wird in Zukunft zunehmen: Weitgehend ausgeschöpfte herkömmliche Optimierungsmethoden, hoher Wettbewerbsdruck und ein (nicht zuletzt durch die demografischen Strukturen vieler Unternehmen bedingter) Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen, ihren Fokus mehr und mehr auf die Wissensarbeit zu richten.

Unterschiedliche Wahrnehmung bei Führungskräften und Wissensarbeitern

Mit wachsender Bedeutung der Wissensarbeit(er) wird jedoch auch das Management derselben wichtiger. Wie dieses im Detail aussehen sollte, darüber herrschen aber häufig noch unterschiedliche Auffassungen zwischen Führungskräften und Wissensarbeitern. Die grundlegende Einschätzung etwa, dass Wissen eine wichtige Ressource ist, die auch als solche behandelt wird, nimmt mit sinkender Position in der Unternehmenshierarchie ab. Anders formuliert: Während Einigkeit darüber herrscht, dass Wissensarbeit eine wichtige Ressource ist, nimmt die kritische Beurteilung des tatsächlichen Umgangs mit dem Thema im Unternehmen zu, je näher die Befragten am Tagesgeschäft sind.

Der Anteil wissensintensiver Dienstleistungen nimmt zu - © Hays AG

Auch werden die (organisatorischen) Anforderungen an Wissensarbeit von Praktikern durchaus anders beurteilt als in den Führungsetagen. Deutlich mehr Wissensarbeiter als Führungskräfte halten ihre Aufgaben für nicht über feste Regeln und Prozesse definierbar. Eine besondere Rolle kommt hier der flexiblen Wahl von Arbeitsorten und –zeiten zu. Während nahezu alle Führungskräfte flexible Modelle verwirklicht sehen, sind weniger als zwei Drittel der Wissensarbeiter dieser Ansicht. Und während drei von vier Führungskräften glauben, Wissensarbeiter in ihrem Unternehmen seien von Routinetätigkeiten und bürokratischen Hürden weitgehend befreit, sieht das mehr als die Hälfte der Wissensarbeiter ganz und gar nicht so.

Empfehlungen für eine bessere Wertschöpfung in der Wissensarbeit

Um diesem Spannungsfeld zwischen Wissensarbeitern und Unternehmen zu begegnen, haben die Autoren der Studie einige Thesen formuliert, aus deren empirischer Prüfung sie Empfehlungen als zentrale Ansatzpunkte für eine bessere Wertschöpfung in der Wissensarbeit eines Unternehmens ableiten. Zentrale Bedeutung habe dabei das grundsätzliche Problembewusstsein im Topmanagement, das allzu oft noch veralteten Führungsstilen anhängt. Wissensmanagement müsse als ganzheitlicher Ansatz verstanden und gelebt werden. Dazu gehören wissensarbeiterfreundliche Führung, Organisation und Arbeitsausstattung, aber auch breit gefächerte und stabile Netzwerke über die Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg sowie Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung.

Für Führungskräfte gelte es jedenfalls, „schleunigst Taten folgen zu lassen, um Wissensarbeiter langfristig zu binden“, so Christoph Niewerth von der Hays AG. Denn – auch das ist ein Ergebnis der Studie – Wissensarbeiter verhalten sich eher loyal gegenüber den Inhalten, die mit ihrem Wissen verknüpft sind. Und weniger gegenüber ihrem Unternehmen.

Zur vollständigen Studie „Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld“.

NO COMMENTS

Leave a Reply

Bitte lösen Sie folgende Aufgabe: *