Übung macht den Meister: Diese 3 Kreativitätstechniken bringen die grauen Gehirnzellen auf Trab

0
Leichter gesagt als getan. Vor allem auf Knopfdruck will die Kreativität meist nicht. Kreativitätstechniken können helfen. / Foto: Ramdlon - Pixabay
Leichter gesagt als getan. Vor allem auf Knopfdruck klappt's meist nicht. Kreativitätstechniken können helfen. / Ramdlon - Pixabay

Manchmal scheint der Kopf wie leer gefegt – von originellen Einfällen keine Spur. Egal ob Creative Director oder Projektmanager, Arbeitgeber oder Angestellter, ohne Kreativität tritt man auf der Stelle, denn sie ist der Schlüssel zu guten Ideen, Innovationen und Fortschritt. Sei es alleine oder im Team, um die Fantasie anzukurbeln braucht es manchmal mehr als einen Geistesblitz. Wir stellen drei smarte Techniken vor, die jedem ein Fünkchen Kreativität entlocken und dabei auch noch Spaß machen.

1. Neue Perspektiven – neue Ideen: „Sechs Hüte des Denkens“

Die erste Technik, die einen Kreativitätsboost verspricht, ist auf den britischen Experten Edward de Bono zurückzuführen. „Sechs Hüte des Denkens“ beleuchten ein Problem auf spielerische Weise aus unterschiedlichen Perspektiven und bieten damit den Nährboden für neue Lösungsansätze.

Und so geht‘s: Jeder Teilnehmer nimmt einen von sechs Standpunkten ein, die durch farbige Hüte unterschieden werden. Rot steht für Emotionen, Weiß für analytisches Denken, der schwarze Hut symbolisiert die Nachteile und Risiken einer Idee, Gelb nimmt hingegen die Chancen und Vorteile ins Visier, Grün symbolisiert Einfallsreichtum und der blaue Hut hat die Aufgabe, den Überblick zu bewahren, die Diskussion zu ordnen und zu moderieren. Ob die Teilnehmer dabei echte Hüte tragen oder anders mit ihrer Farbe gekennzeichnet werden, spielt keine Rolle. Jedoch ist es durchaus hilfreich, sich während der Übung die unterschiedlichen Rollen vor Augen zu führen. Das Problem wird nun der Reihe nach diskutiert. Jeder Hutträger vertritt dabei ausschließlich seine Fabre bzw. Perspektive. So entsteht eine lebhafte Gruppendiskussion, die das Problem von allen Seiten beleuchtet.

Die „Walt Disney Methode“ bedient sich derselben simplen aber effektiven Vorgehensweise. Anstelle von Hüten, die für eine Perspektive stehen, werden hier drei Stühle mit je einer Rolle versehen. Ein Stuhl symbolisiert den Träumer, einer den Realisten und der letzte den Stuhl des Kritikers. Die Rollen werden nacheinander von einer oder mehreren Personen eingenommen, um das Problem aus den verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das Ergebnis: Der Horizont wird erweitert und man bemüht sich, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Beide Methoden regen zum Umdenken an und schaffen Platz für neue Einfälle.

2. Freie Assoziationen – einfach mal drauf los denken: die „635-Methode“

Methoden, die auf freier Assoziation basieren, sind meist altbekannte Verfahren wie Brainstorming, Mindmapping und Co. Hierbei werden zu einem bestimmten Thema Begriffe oder Schlagwörter gesammelt, die mit dem entsprechende Themenfeld in Verbindung stehen. Eine Technik dieser Art ist die „635-Methode“, die sich bestens für spontane Kreativ-Sessions im Team eignet.

Alles, was dazu benötigt wird, sind sechs Teilnehmer mit je einem Stift und Papier. Darauf werden drei Spalten und sechs Zeilen gezeichnet. Dann beginnt der eigentlich Prozess: Jeder Teilnehmer hat die Aufgabe, innerhalb von fünf Minuten drei Ideen in die erste Zeile zu schreiben, die sich auf das Ausgangsproblem bzw. den Gegenstand der Ideenentwicklung beziehen. Nach Ablauf der Zeit wird der ausgefüllte Zettel weitergereicht. Im zweiten Schritt sollen die drei bestehenden Ideen des Nebenmanns in der nächsten Zeile fortgesetzt werden. Jede Runde ist auf fünf Minuten beschränkt. Das Blatt Papier wird so lange weitergegeben, bis alle Tabellenfelder ausgefüllt sind und jeder Teilnehmer seinen Ausgangszettel vor sich liegen hat. Die entstandenen Ideen werden im Anschluss in der Gruppe besprochen und verwertet. Mit der „635-Methode“ ist ein großer Output in kurzer Zeit möglich und es ist spannend zu sehen, wie Ideen von Runde zu Runde Gestalt annehmen und zu ganzen Strategien heranwachsen können.

3. Kombinieren, anpassen, verändern – Step by Step zu neuen Ansätzen: die „Osborn-Checkliste“

Kreativitätstechniken, bei denen eine Checkliste abgearbeitet wird, sind vor allem für die Ideenentwicklung von Einzelpersonen sinnvoll. Die „Osborn-Checkliste“ von Graham Horton eignet sich bestens dazu, eine bestehende Idee umzuformen und besticht durch ihre Einfachheit dank sinnvollem Perspektivwechsel.

Sie setzt auf Umdenken durch: Ersetzen: Was kann an der bestehenden Idee ersetzt werden? Kombinieren: Was kann dazu kombiniert werden? Anpassen: Wie kann die Idee für einen bestimmten Zweck oder Anlass angepasst werden? Verändern: Wie kann die Idee verändert werden? Vergrößern: Was kann hinzugefügt oder vergrößert werden? Verkleinern: Was kann entfernt oder verkleinert werden? Anders verwenden: Wie kann man die Idee für etwas Anderes gebrauchen? Umstellen: Was kann neu angeordnet werden? Umkehren: Was kann auf den Kopf gestellt oder vertauscht werden? Alle Fragen der „Osborn-Checkliste“ werden der Reihe nach abgearbeitet. Der Anwender entwickelt anhand der Veränderung der Idee Punkt für Punkt eine neue Sicht auf die Dinge und wird so aus alten Denkmustern herausgeführt.

Welche Kreativitätstechnik zu sinnvollem Output führt, ist maßgeblich von der Gruppengröße sowie dem Problemfeld abhängig. Wir empfehlen daher die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Ansätzen auszuprobieren, um den eigene Favoriten zu finden und im Handumdrehen neue Ideen entstehen zu lassen. Viel Spaß dabei!