Produktivität: Das ist der perfekte Arbeitsrhythmus

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afk – effektive Pausen sind der Schlüssel zu mehr Produktivität, am besten abseits des Schreibtisches. © opolja - Fotolia.com
afk – effektive Pausen sind der Schlüssel zu mehr Produktivität, am besten abseits des Schreibtisches. © opolja - Fotolia.com

Kürzlich haben wir hier mit einigen Mythen rund um das Thema Produktivität aufgeräumt. Als wesentlich stellte sich dabei der Faktor Zeit heraus: Länger arbeiten heißt mehr schaffen? Von wegen. Sich ohne Pause durch Leistungstiefs durchbeißen ist effizient? Weit gefehlt.

Doch wie lange ist denn nun die optimale Arbeitszeit – und wie teilt man sie sich idealerweise ein? Dieser Frage ist die Draugiem Group nachgegangen – und hat dabei nicht weniger als die Formel für den perfekten Arbeitsrhythmus gefunden.

52 + 17: die Formel zur Produktivität

Die Forscher nutzten dafür das hauseigene Time Tracking Tool DeskTime, mit dem sie die die Arbeitsgewohnheiten ihrer Angestellten auswerteten. Das Ergebnis ist zunächst mal ziemlich banal: Die produktivsten zehn Prozent der Mitarbeiter haben eines gemeinsam, sie besitzen die Fähigkeit, effektive Pausen in ihren Arbeitsalltag einzubauen. Am produktivsten hat sich dabei ein Rhythmus herausgestellt, in dem nach 52 Minuten Arbeit eine 17-minütige Pause folgt.

100% Dedication Theory: Ablenkungen ausschalten

Die Erklärung liefert die Studie auch gleich mit: Die Vertreter des 52/17-Rhythmus‘ erledigen ihre Aufgaben in so genannten Sprints, wie man sie auch aus Projektmanagementmodellen wie Scrum kennt. Dabei ist weniger die Dauer des Sprints entscheidend, sondern die Selbstdisziplin, sich einzig und allein einer Aufgabe zu widmen. Also kein Facebook, keine E-Mails, kein Kaffeeholen. Die Autoren sprechen dabei auch von der „100% dedication theory“: Was immer du tust, tu es mit all deiner Energie und Aufmerksamkeit.

Gleiches gilt für die Pausen. Sie unterstützen die Produktivität vor allem dann, wenn man in ihnen komplett abschaltet. Auch hier sind kurzes E-Mail-Checken und Facebook tabu. Am besten bewegt man sich weg vom Computer und legt das Smartphone beiseite. Ein kleines Büro-Workout oder ein Spaziergang machen den Kopf frei. Plaudern mit den Kollegen (aber bitte nicht über die Arbeit!) schafft soziale Bindung – und macht nebenbei zufriedener im Job. Ein gesunder Snack füllt die Energietanks.

Zu lang? Auch kurze Pausen wirken Wunder

Nun mag es viel erscheinen, alle 52 Minuten eine Auszeit von einer guten Viertelstunde einzulegen. Auch vielen Chefs dürfte das nicht schmecken, summieren sich die Pausen an einem Achtstundentag (den übrigens die produktivsten Angestellten in der Studie nicht einmal erreichten) so doch zu rund zwei Stunden vermeintlicher Untätigkeit. Die Autoren bestehen denn auch nicht auf eine dogmatische Auslegung der Ergebnisse. Wesentlich für eine produktive Arbeitsorganisation ist, dass zum einen das menschliche Hirn nicht dafür gemacht ist, sich acht Stunden am Stück zu fokussieren, und zum anderen der Körper nicht dazu bestimmt ist, eine derartig lange Zeitspanne sitzend zu verbringen. Eine merkliche Produktivitätssteigerung kann daher bereits mit einer fünf- oder zehnminütigen Pause pro Stunde erreicht werden.