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Feel-Good-Management bei UNIQ: Spaß bei der Arbeit ist eine ernste Angelegenheit

Unser zweiter Teil der Interview-Reihe zum Thema Feel-Good-Management führt uns ins Ruhrgebiet zur UNIQ GmbH. Mit dem bekannten Schnäppchen-Blog Urlaubsguru.de begannen die UNIQ-Gründer 2012 ihre Erfolgsgeschichte. Inzwischen zählt das Dortmunder Unternehmen rund 90 Mitarbeiter und betreut vier weitere Projekte. Seit einem halben Jahr ist auch Bastian dabei. Statt für Schnäppchenstimmung bei den Lesern sorgt er für gute Laune im Büro. Der 34-jährige Dattelner ist UNIQs erster Feel-Good-Manager und schon ein richtiger Medienstar. Hätte man ihm vor einem Jahr gesagt, dass er bald bei RTL, Sat.1 und im ZDF zu sehen sein würde –kein Wort hätte er davon geglaubt! Doch Bastian ist in seiner Rolle als Feel-Good-Manager gefragt und steht den Medien Rede und Antwort zu seinem exotischen Job und seinem aufregenden Leben vor UNIQ: Er brach das Studium der Landschaftsarchitektur ab, machte eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann und studierte dann auf Bali BWL. Als Kite-Surf-Lehrer verbrachte er einige Zeit auf den Kap Verden, in den Niederlanden und in Portugal. Nun ist Bastian zurück und kümmert sich als Feel-Good-Manager um die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Karaoke, Dart­ und Kickerturniere: Was für die Mitarbeiter Spaß ist, ist für ihn eine ernste Angelegenheit.

Bastian, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns mehr von dir und deiner Arbeit als Feel-Good-Manager bei UNIQ zu erzählen.

Die Medien haben sich ja für Vertreter des Berufsbildes Feel-Good-Manager schon viele Bezeichnungen einfallen lassen. Vom Mädchen-für-Alles bis hin zum Büroclown – mit welchem Begriff würdest du deine Rolle bei der UNIQ GmbH beschreiben?

Meine Rolle hier würde ich eigentlich so beschreiben, wie die Stelle heißt: Feel-Good-Manager. Ich bin der Beauftragte für alle Belange der Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung. So förmlich und bürokratisch das klingt, so sehr ist das so. Wer glaubt, dass ich hier mit einer roten Clowns­-Nase durch die Gegend laufe und alle zum Lachen bringe, den muss ich enttäuschen. Es geht darum, die Leute bei ihren Bedürfnissen abzuholen, ihre Wünsche ernst zu nehmen und kleine Dinge umzusetzen. Alles was ich tue, zielt darauf ab, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Denn dann geben sie mehr im Job und das zahlt sich für die ganze Firma aus.

Kannst du deine Aufgaben als Feel-­Good-­Manager bei UNIQ in Hauptbereiche untergliedern? Welche wären das?

Der wichtigste Bereich meiner Arbeit ist es, die Mitarbeiter direkt zu betreuen. Bei individuellen Problemen und Wünschen bin ich ein erster Ansprechpartner. Eine zweite Säule ist das Organisatorische: Von Prozessoptimierung, Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit bis hin zu Maßnahmen, um die Firma für Bewerber attraktiv zu machen. Ich arbeite eng mit anderen Abteilungen zusammen und stimme mich – etwa mit Human Resources oder dem Facility ­Management – ab. Ein dritter Aspekt ist das Planen und Durchführen von Veranstaltungen sowie deren Auswertung. Ob Dart-Turnier, die Sommerparty oder unsere große Karnevalsfeier: Ich hab da die Fäden in der Hand. Ein vierter Bereich ist mittlerweile die Medienarbeit. Etliche Fernsehsender, Radiostationen und Zeitschriften haben mich schon zu meinem Job interviewt. Die PR-Kollegen unterstützen mich dabei auch tatkräftig.

Welche Eigenschaften bringst du als Feel­-Good-­Manager mit? Und warum meinst du, wurdest du von UNIQ für diese Stelle ausgewählt?

Ich glaube, es ist vor allem die Fähigkeit, auf Menschen zugehen zu können. Ich habe außerdem schon viel erlebt und ausprobiert, bin viel in der Welt herumgekommen. Ja, ich glaube, das zeichnet einfach einen guten Feel-Good-Manager aus. Eine solide Basis kann zwar nicht schaden, die ‘Schule des Lebens’ ist für diesen Job aber deutlich wichtiger als eine Eins in Mathe. Ich glaube, es war mein Lebenslauf, der auch meine heutigen Kollegen überzeugt hat. Denn die durften sich ihren ‘Mister Feel-Good’ mit aussuchen.

Wie misst du deinen Erfolg?

Ich glaube, dass es aufs Messen gar nicht so sehr ankommt. Unser Geschäftsführer Daniel Marx meinte in einem Interview mal, dass sich die Stelle schon bezahlt macht, sobald jeder Mitarbeiter dadurch nur drei bis vier Prozent mehr leistet. Diese Form von Vertrauensvorschuss tut gut. Meine Arbeit empfinde ich als erfolgreich, wenn Veranstaltungen gut laufen, wenn viele Kollegen zu Events kommen, es positive Feedbacks gibt – aber manchmal auch, wenn einfach mal eine Zeit lang wenig zu tun ist. Langfristig schlägt sich der Erfolg natürlich auch in der geschäftlichen Entwicklung der Zahlen nieder. Bisher hat UNIQ sich bestens entwickelt.

Was meinst du, wie wichtig ist es, trotz aller Büro­Benefits die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit der Mitarbeiter zu respektieren? Wie setzt du diese Grenzen?

Jedes Angebot ist freiwillig. Hier wird niemand schief angeschaut, wenn er bei den Veranstaltungen nicht dabei ist. Ich führe da weder Strichlisten, noch merke mir, wenn jemand aktiver oder passiver ist. Feierabende sind wichtig. Alles, was ich anbiete, dient ja auch der Regeneration und dem Teambuilding. Die Grenzen setzen sich aus meiner Sicht von ganz allein – ausgehend von der persönlichen Situation. Ist doch klar, dass internationale Mitarbeiter, die aus Italien, Spanien oder Frankreich kommen und hier in der Region noch kaum Anschluss haben, viel lieber und viel häufiger zu unseren Family­ und Side­Events kommen, als Leute mit Nachwuchs oder großem Freundeskreis. Alles kann, nichts muss.

Gibt es eine zentrale „Goldene Regel“ für das Berufsfeld des Feel­-Good­-Managers?

Vertrauen. Wenn ein Mitarbeiter mir Dinge anvertraut, dann kann er davon ausgehen, dass ich damit verantwortungsbewusst umgehe, seine Identität schütze und Anliegen gern auch mal anonym weitergebe. Darüber hinaus ist es mir wichtig, für jeden gleichermaßen da zu sein. Da habe ich immer ein Auge drauf und hole auch mal Leute aktiv ab, die seltener den Weg zu mir finden.

Orientierst du dich an speziellen Coaching­Methoden oder handelst du aus dem Bauchgefühl heraus?

Natürlich berücksichtige ich die Erkenntnisse aus meinem BWL-­Studium, in dem Mitarbeiterführung, Mitarbeitermotivation und der Auf­ und Ausbau einer angenehmen Unternehmenskultur eine große Rolle gespielt haben. Aber gerade im persönlichen Bereich ist dann eben auch das Bauch­ und Fingerspitzengefühl wichtig. Zudem spielt das Thema Weiterbildung hier eine wichtige Rolle. Lebenslanges Lernen gilt auch für Feel-Good-Manager und ich bin gern bereit, meine Wissen und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Welches Anliegen eines Mitarbeiters war für dich die größte Herausforderung? Was war die skurrilste Anfrage?

Einige Mitarbeiter wünschen sich aktuell eine Gegenstrom­-Anlage. So ein Ding, mit dem man im Zimmer auf einer Welle surfen kann. Der Traum wird wohl unerfüllt bleiben. Obwohl – bei unserer Geschäftsleitung weiß man nie!

Bist du mit anderen Feel­-Good­-Managern vernetzt bzw. besuchst Weiterbildungen oder Events für das neue Berufsfeld?

Ich bin erst seit September vergangenen Jahres am Start und in dieser Zeit ist jede Menge passiert. Es standen Umzüge der Firma an. Jetzt langsam kehrt Ruhe ein und damit wird auch dieses Thema wichtiger. Ich möchte mich gern vernetzen und habe schon zu zwei, drei Leuten lockeren Kontakt. Ich freue mich auf jeden Fall über Mails an bastian.risse@un­iq.de! Abgesehen davon wird auch das Thema Weiterbildung bei mir wichtig bleiben.

Wie wird sich, deiner Meinung nach, das Berufsfeld des Feel­-Good­-Managers in den nächsten fünf Jahren entwickeln?

Ich denke, dass es immer wichtiger werden wird, sich im Wettbewerb um die besten Fachkräfte mit gewissen Stärken selbstbewusst zu positionieren. Es ist gut, wenn man dann einen Feel-Good-Manager im Team hat. Immer mehr Firmen kommen zu der Erkenntnis, dass sie mit dieser Stelle, die einen Hauch von Luxus ausstrahlt, viel erreichen können. Ich glaube, dass das ein guter Weg ist und bin mir sicher, dass weitere Firmen auf diesen Zug aufspringen werden.

Vielen Dank, lieber Bastian, für die spannenden Einblicke in das Feel-Good-Management bei UNIQ.

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