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Die Digitalisierung strukturiert das Arbeitsleben – doch wo bleibt dabei der Mensch?

Wir arbeiten in Clouds, die wichtige Dokumente für jedermann an jedem Ort verfügbar machen. Wir kommunizieren nicht nur per E-Mail, sondern beinahe rund um die Uhr per Smartphone und Social Media. Das Arbeitsleben wird immer digitaler, und die Frage nach der Selbstbestimmung des Menschen dadurch immer dringlicher. Um den Menschen wieder in den Mittelpunkt des digitalen Arbeitslebens zu rücken, hat die Deutsche Telekom gemeinsam mit Good Friends die Studie „eETIQUETTE@Work“ umgesetzt und 31 konkrete Empfehlungen für das Zusammenarbeiten der Zukunft entwickelt. In einem Workshop wurden diese in der vergangenen Woche vorgestellt, darunter die folgenden nützlichen Anregungen.

Telko unter der Dusche

Die Verknüpfung zwischen Digitalem und Schreibtisch gehört schon längst der Vergangenheit an: Wir arbeiten von Zuhause aus mit Pyjama am Frühstückstisch oder besprechen wichtige Entscheidungen im Café. Und es soll sogar Fälle geben, in denen Telefonkonferenzen dank wasserfester Smartphones und Mute-Funktion unbemerkt unter der Dusche beigewohnt wird.

Das Büro ist dort, wo du arbeitest. Das führt nicht nur zu mehr Flexibilität, sondern auch zu einem hohen Bedarf an konsequentem Selbstmanagement. Um hierbei die richtige Balance zu finden, empfiehlt es sich, auch im Home Office festen Strukturen zu folgen und den Pyjama durch angemessene Kleidung auszutauschen. Denn das hilft dabei, auch außerhalb des Büros konzentriert bei der Sache zu sein, und beugt hastigen Outfitwechseln vor, wenn die Chefin spontan zu einer Videokonferenz ruft.

Vorsicht vor der 24h-Tanke

Wer kennt es nicht: E-Mails werden schon vor der Arbeit im Bett oder in der U-Bahn gecheckt, und auch nach Feierabend bleibt der Kopf ständig im Standby-Modus. Körper und Geist sind jedoch keine 24h-Tanke, sondern sollten nur während individuell festgelegter Öffnungszeiten für Kollegen und Partner erreichbar sein, um optimal arbeiten zu können. Ständige Erreichbarkeit und wachsende Abhängigkeit von digitalen Medien führen zu einem „Digital Hangover“, der regelmäßige Entspannungsphasen in ungestörten Offline-Oasen verlangt.

Reißt die Mauern nieder!

Arbeit findet virtuell statt – sei es das Wissensmanagement in der Cloud oder die Telekonferenz per Skype. Wichtig für die Teams ist jedoch genauso, analoge Kommunikationspunkte zu schaffen, um konkrete Tagesordnungspunkte „face to face“ abzuarbeiten und persönliche Beziehungen aufzubauen, die die Zusammenarbeit erleichtern. Um sich auf den eigentlichen Gedankenaustausch konzentrieren zu können, sollten im Meeting daher Smartphone und Laptop tabu sein: Das gemeinsame Zuklappen der Laptops kann hilfreich sein, um zwischenmenschliche Mauern niederzureißen.

Der Filter im Kopf

An manchen Tagen folgt Meeting auf Meeting und Konferenzgetränk auf Konferenzkeks, doch anstatt vor dem scheinbaren Informationstsunami überrollt zu werden, sollten Arbeitnehmer ihre Wahrnehmungsfilter und Prioritäten überprüfen. Jürgen Erbeldinger, Gründer und CEO der Design-Thinkung-Beratung partake, löscht CC-Mails grundsätzlich: „Wenn ich nur ‚CC‘ bin, heißt das für mich, dass die Mail nicht direkt an mich gerichtet ist und deswegen auch nicht wichtig sein kann.“ Genauso warnt er davor, seine Emails direkt am frühen Morgen zu checken: Zu sehr strukturiert der Mailverkehr mit Anderen den Arbeitstag und verhindert dadurch die Gelegenheit, mit frischen Ideen in den neuen Tag zu starten.

eETIQUETTE@work besinnt sich auf das Wesentliche

Es sind vor allem digitale Technologien und Systeme, die die Art und Weise wie wir täglich miteinander arbeiten grundlegend verändern. Die praktischen Empfehlungen der eETIQUETTE@work verstehen sich als Impuls für den weiteren gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Zukunft der Arbeit. Vor allem verdeutlichen sie jedoch eins: Virtuelle Arbeit braucht stets ein Gesicht – und am Ende der Leitung sitzt immer ein Mensch.

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