Aufgeräumter oder unordentlicher Schreibtisch: Was ist besser?

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© terex - Fotolia.com
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Diese Frage spaltet Arbeitnehmer regelmäßig in zwei Lager. Die einen glauben, ohne aufgeräumten Schreibtisch ihre Aufgaben nicht vernünftig erledigen zu können und als unprofessionell wahrgenommen zu werden. Das zweite Lager hält es da eher mit Albert Einstein, der ja für das „kreative Chaos“ auf seinem Schreibtisch bekannt war. Der Genialität, Produktivität und Kreativität des Ausnahme-Physikers hat der „zugemüllte“ Schreibtisch bekanntermaßen keinen Abbruch getan – ganz im Gegenteil.

Doch ist nun Ordnung oder kreatives Chaos auf dem Schreibtisch besser?

Eine aktuelle Untersuchung der Carlson School of Management kommt zu dem Ergebnis, dass je nachdem welcher Arbeit man nachgeht, sowohl Aufgeräumtheit als auch Unordnung Vorteile haben.

Die Studie zeigt, dass Ordnung (im Sinne von Aufgeräumtheit) „sozial konformes“ Verhalten fördert. Probanden in einem ordentlichen Setting verhalten sich tendenziell so, wie es ihrer Ansicht nach von den Mitmenschen erwartet wird. Sie wählen bevorzugt gesunde Lebensmittel, spenden mehr Geld an gemeinnützige Einrichtungen und ziehen „klassisch-etablierte“ Produkte den Innovationen vor.

Die Arbeit der US-Forscher zeigt aber auch einen positiven Effekt der Unordnung: Diese erhöht nämlich die Kreativität. In einem klassischen Kreativitätstest, indem Verwendungsformen für einen Ping Pong-Ball gesucht wurden, kamen Teilnehmer in einem unordentlichen Raum auf deutlich interessantere und kreativere Nutzungsvarianten als ihre Pendants in einem aufgeräumten Raum.

Was bedeutet das für den Arbeitsplatz?

Die Untersuchung zeigt, dass kreative Prozesse durch Unordnung stimuliert werden können. Wer also überwiegend kreativ arbeitet, dem schadet ein unaufgeräumter Schreibtisch nicht. Auch wenn das den Kollegen nicht immer schmecken mag.

Wenn es im Job mehr darum geht „inside-the-box“ zu denken und sich innerhalb tradierter, bewährter Strukturen zu bewegen, ist man mit einem aufgeräumten Arbeitsplatz besser beraten.

Für die „Mischarbeiter“ unter uns, die also beides in ihrem beruflichen Alltag haben, bietet es sich an, die zwei Parts räumlich zu trennen. Also dem kreativen Part in einem unaufgeräumten Ambiente nachzugehen und die „klassisch strukturierte“ Arbeit am aufgeräumten Arbeitsplatz durchzuführen.

Wie sind Ihre Erfahrungen: Hilft ein aufgeräumter Schreibtisch bei der Arbeit? Oder brauchen Sie das Chaos, um so richtig in der Arbeit aufzugehen?