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“Technology meets Talent”: Was erwartet die Digital Natives bei der Deutschen Telekom?

25. Februar 2010 Jan-Philipp Sonnenberg Noch kein Kommentar

Christian Fischer (Foto: Deutsche Telekom AG)Knapp ein Jahrzehnt nach seiner Prägung ist Marc Prenskys Schlagwort von den “Digital Natives” inzwischen in den Recruiting-Strategien der großen Unternehmen angekommen. IBM Deutschland adressiert die digitale Generation mit einem mehrstufigen “Lotus JamCamp”. Die Deutsche Telekom engagierte sich im November 2009 als Hauptsponsor des Palomar5-Innovationscamps in Berlin, bei dem sich 30 junge Residents aus aller Welt für sechs Wochen zurückzogen um digitale Arbeitsstile zu erproben.

Heute legt der Kommunikationsriese aus Bonn noch einmal nach. Unter dem Motto “Technology meets Talent” kommen 200 ausgewählte Studenten in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom zusammen, um Vorträgen von Web-Vordenkern wie Ossi Urchs oder Sanjay Sauldie zu lauschen und in Kontakt mit Personalern und jungen Unternehmensangehörigen zu treten.

Wir sprachen mit Christian Fischer, Pressesprecher Corporate Communications der Deutschen Telekom, über Smarter Working und die Erwartungen der Digital Natives an heutige Unternehmensstrukturen.

SW: Immer öfter stößt man heute auf Recruiting-Maßnahmen großer Unternehmen, die sich speziell an die sogenannten „Digital Natives“ richten, also die Generation junger Berufseinsteiger, die mit Facebook, Twitter und Co aufgewachsen sind. Ist der Unterschied zu den früheren Generationen wirklich so dramatisch? Und worin besteht er aus Sicht der Deutschen Telekom?

CF: Wir beobachten eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, die ich nicht allein an den Menschen festmachen würde, die mit Computern aufgewachsen sind. Online-Medien haben nicht nur das Rezeptionsverhalten dieser und älterer Generationen verändert. Nehmen sie allein die rund 80.000 Bewerbungen, die wir pro Jahr erhalten – mehr als 75 Prozent erreichen uns bereits heute online, Tendenz stark steigend. Die allgemein steigende Verweildauer bei Facebook und Co. führt dazu, dass wir diese Kanäle für Recruiting nutzen. Wir sind da, wo unsere Zielgruppe ist.

SW: Die Deutsche Telekom hat im November 2009 das Innovationscamp Palomar5 in Berlin maßgeblich unterstützt. Den Personalern des Unternehmens bot sich die Gelegenheit, jungen „Digital Natives“ 6 Wochen lang bei der Projektarbeit über die Schulter zu schauen. Welche Erkenntnisse hat die Telekom daraus gezogen?

CF: Die Deutsche Telekom hat von Palomar5 wichtige Impulse bekommen, wie sich der Veränderungsbedarf hinsichtlich Organisation und Unternehmenskultur entwickeln könnte. Wir sind in der Lage, gezielter auf die Erwartungen und Wünsche künftiger Mitarbeiter einzugehen und diese wirkungsvoll einzubeziehen. Durch den Gedankenaustausch sind intergenerative Ansätze sowie zukünftige Entwicklungen in Organisation, Führung und Kultur entstanden. Der frische Wind von Palomar5 hat unsere Kreativität belebt und in der Entwicklung gefördert.

SW: Wie genau geht die Arbeitsorganisation der Deutschen Telekom auf die Anforderungen der „Digital Natives“ ein? Was ändert sich im Arbeitsalltag?

CF: Die Deutsche Telekom stellt sich darauf ein, dass die Nachfrage nach flexibleren Arbeitszeit- und Beschäftigungsmodellen steigen wird. Im Bereich der Produkte und Innovationen unterstützen immer öfter externe Dienstleister in Projekten die Deutsche Telekom AG. Diese treten zum Beispiel als Berater auf und helfen mit, Themen zu treiben, Lösungen zu entwickeln oder Tools zu implementieren. Diese Tätigkeiten erfolgen projektbezogen und enden mit dem Abschluss.

SW: Online- u. Mobile Collaboration machen es heute möglich, Arbeitsleistungen räumlich und zeitlich flexibel zu erbringen, etwa im Home Office oder sogar unterwegs. In welchem Umfang können Telekom-Mitarbeiter davon heute schon Gebrauch machen?

CF: Wir leben das Prinzip „use what you sell“ – von daher sind unseren Mitarbeitern wenig Grenzen gesetzt. Vernetztes Leben und Arbeiten ist unser Kerngeschäft. Home-Office-Lösungen begleiten uns bei der Deutschen Telekom deshalb schon sehr lange. Wir vermeiden auch immer öfter Geschäftsreisen und halten etwa internationale Meetings als klimaneutrale virtuelle Versammlung ab. Auch die Dualen Studenten in unserer Ausbildung treffen sich regelmäßig im Virtual Classroom und viele unserer Weiterbildungsseminare sind von den Mitarbeitern via E-Learning-Lösung zu absolvieren.

SW: Welche technischen Lösungen stehen den Mitarbeitern der Telekom zur Verfügung, um räumlich und zeitlich flexibel zu kollaborieren (z.B. Smartphones, UC-Lösungen, Laptops, Collaboration-Software)?

CF: Wir bieten unseren Mitarbeitern nicht nur die volle Palette an technischen Lösungen, die wir über unsere Angebotsmarken T-Mobile und T-Systems vertreiben. Wir probieren über Friendly-User-Tests auch regelmäßig mit unseren Mitarbeitern Produkte und Dienstleistungen vor der Markteinführung aus. Die Ausstattung durch Laptop, Blackberry und andere Smartphones ist Standard bei uns.

SW: „Lebenslanges Lernen“ gilt heute als Grundforderung an den Arbeitnehmer. Lässt sich dieser Anspruch mit dem klassischen Modell der Vollzeitbeschäftigung („9 to 5“) aus Sicht der Telekom überhaupt verwirklichen? Wird die wissensbasierte Arbeitsgesellschaft nicht vielmehr automatisch zu Teilzeitmodellen tendieren?

CF: Wir sind schon heute sehr flexibel, was etwa die Arbeitszeiten bei der Deutschen Telekom angeht. Mit unserer Initiative Bologna@Telekom haben wir für Mitarbeiter viele weitere Möglichkeiten geschaffen, sich weiter zu bilden. Denken Sie an berufsbegleitende Bachelor und Master-Studiengänge die wir integriert haben. Hier kommen wir den Mitarbeitern bei der Finanzierung, aber auch über die Arbeitszeit entgegen. So ist es möglich, dass sich Präsenztage an der Hochschule mit Arbeitstagen abwechseln. Da müssen wir nicht in die Zukunft schauen, das bieten wir längst an.

SW: Immer öfter ist heute vom „War for talents“ zwischen den großen Unternehmen die Rede. Folgt man den Thesen von Markus Albers („Meconomy“), gehen den Unternehmen die kreativen Talente aber auch zunehmend aufgrund eines Mentalitätswandels verloren. Demnach streben die Digital Natives heute eher die eigene Gründung an, als sich im Rahmen von Konzernhierarchien „hochzudienen“. Ist im Personalmanagement der Deutschen Telekom davon etwas spürbar?

CF: Noch merken wir von diesem speziellen Effekt nicht viel, was wir stattdessen beobachten ist folgendes: Gerade in Projekten, wo wir kreative Freelancer beschäftigen, kommt es nach dem Projektabschluss zum Nachdenken. Diese externen Projektmitarbeiter haben etwas geschaffen und wollen nun gerne sehen, wie sich die Dinge weiter entwickeln. Oder sie haben Blut geleckt und möchten sich neuen spannenden Aufgaben im Konzern Deutsche Telekom stellen, weil sie bei ihrer Arbeit auf frische berufliche Perspektiven gestoßen sind. Manch einer hat deshalb anschließend eine Festanstellung angenommen.

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